Eine neue Energiezentrale für eine Schlossanlage

Denkmalschutz in Zeiten des Klimawandels

Die Beheizung einer großen Schlossanlage im Rheinland soll CO2-neutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wird der schnell nachwachsende Rohstoff Miscanthus – auch bekannt als Chinaschilf – der in unmittelbarer Nähe angebaut wird, in speziellen Biomassekesseln verfeuert. Sollte die Jahresernte einmal nicht ausreichen, können auch Hackschnitzel der zum Schloss gehörigen Forst- und Obstwirtschaft verwendet werden.

Die mit öffentlichen Mitteln geförderte Energiezentrale inklusive Lagerhalle für das Brennmaterial entsteht in einer mit dem Denkmalschutz abgestimmten unkritischen Entfernung zur Schlossanlage als Bestandteil des Wirtschaftshofes. Historisch ist dort neben Teilen der Bebauung der Baumbestand.

1.000.000 Watt: Regenerative Wärmeerzeugung in großem Maßstab

Das Ergebnis unserer Planung ist eine Primärkonstruktion aus Stahl, – versehen mit einer Holzfassade als Boden-Deckel-Schalung in Ochsenblutrot lasiert – in Anlehnung an die bestehende Maschinenhalle, und mit einer strapazierfähigen flügelgeglätteten Bodenplatte aus Stahlbeton.

Der Bereich der Wärmeerzeugung ist brandschutztechnisch qualifiziert getrennt vom Lager und von den angrenzenden Gebäuden. Ziel war es, eine größtmögliche Lagerfläche für das Brennmaterial bereitzustellen.

Die Abstimmung mit dem Denkmalschutz, mit den Fachplanern für Gebäudetechnik, mit den Zuwendungsgebern und die Notwendigkeit, für die etwa 1 Megawatt leistende Anlage einen BImSch-Antrag erstellen zu lassen, hat dem Vorhaben eine für eine Halle ungewöhnliche Komplexität verliehen.

Unsere Leistung an diesem spannenden Projekt war mit der Erbringung der Ausführungsplanung abgeschlossen.

fsp architekten